Kleine Bootskunde
Kleine Bootskunde
Kleine Einführung in die Systematik der Ruderboote
Einteilung der Ruderboote:
- nach Art des „Antriebs“
- Riemenrudern: Jeder Ruderer rudert mit einem Riemen, entweder auf Backbord oder auf Steuerbord. Riemen sind ungefähr 4 Meter lang und sind nur mit beiden Händen beherrschbar.
- Skullen: Jeder Ruderer rudert mit zwei Skulls, also hier gleichzeitig sowohl auf Backbord als auch auf Steuerbord. Ein Skull ist mit circa 3 Metern Länge auch mit einer Hand beherrschbar. Ruderboote, die mit Skulls angetrieben werden, erhalten das Präfix „Doppel-„ – z.B. Doppelzweier. In den gängigen Abkürzungen für die Bootsklassen wird dieser Sachverhalt mit einem x gekennzeichnet – z.B. 2x für den Doppelzweier.
- nach der Bauweise
- Gig-Boote: Breitere Ruderboote, die im Wanderruderbereich, im Freizeitrudern und auch in der Anfängerausbildung zur Anwendung kommen. Nach Breite und Bauweise kann man die Gig-Boote noch weiter unterteilen in A-, B-, C-, D-, E-Gig Boote, wobei C- und E-Gig Boote am weitesten verbreitet sind. Die Gig-Boote werden hauptsächlich aus Holz gebaut.
- Rennruderboote: Schmalere Boote, die auf Grund ihrer geringeren Breite und ihres geringeren Gewichtes wesentlich schneller fortbewegt werden können – dafür aber auch schwerer zu beherrschen sind (insbesondere der Einer). Sie kommen im Leistungssport, aber auch im Freizeitrudern zum Einsatz.
- nach Anzahl der Ruderer
- Einer
- Zweier
- (Dreier)
- Vierer
- Achter
- nach dem „Steuermechanismus“
- mit Steuermann: im Zweier und Vierer je nach Ausführung; im Achter obligat
- ohne Steuermann: hier wird entweder durch eine differenzierte Kraftübertragung auf Backbord und Steuerbord gesteuert, oder in Vierern und Zweiern auch anzutreffen: ein Steuer, das über das Stemmbrett vom Ruderer mit dem Fuß betätigt werden kann
Einer
Synonym: Skiff
Abkürzung: 1x oder D1
Da der Einer nur als Skullboot gefahren werden kann, erübrigt sich hier das Präfix „Doppel-„.
Doppelzweier
Abkürzung: 2x oder D2
Doppelzweier sind im Rennruderbereich in der Regel ohne Steuermann. Bei den Gig-Booten verfügen sie jedoch meistens über einen Steuerplatz. Der Steuerplatz in den Gig-Booten kann auch als variabler Ruderplatz ausgelegt sein, so dass sich dann ein (Doppel-)Dreier ergibt.
Zweier mit Steuermann
Abkürzung: 2+ oder R2m
Zweier ohne Steuermann
Abkürzung: 2- oder R2o
Doppelvierer mit Steuermann
Abkürzung: 4x+ oder D4m
Doppelvierer ohne Steuermann
Abkürzung: 4x- oder D4o
Vierer mit Steuermann
Abkürzung: 4+ oder R4mer D4o
Vierer ohne Steuermann
Abkürzung: 4- oder R4o
Die Anordnung der Ausleger in den Riemenruderbooten kann auch anders gestaltet sein.
Bei den Booten mit Steuermann, kann dieser seinen Platz auch im Bug haben.
Achter
Abkürzung: 8+ oder R8m
Den Achter gibt es nur mit Steuermann, weshalb man auf den Zusatz „mit Steuermann“ i.d.R. verzichtet. Achter werden im Wettkampfsport nur als Riemenboote gefahren, können aber auch zum Skullboot (dann Doppelachter) umgerüstet sein, bzw. werden